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Caravan, 1987

Ein Projekt der Gruppe Formalhaut, Konzept Ottmar Hörl

Als Wohnwagen, Freizeitfahrzeug oder Verkaufsstand verkörpert der Caravan eine neuzeitliche Variante der Reise, wie sie von den asiatischen und afrikanischen Karawanen zum Zweck des Handels und der Forschung unternommen werden.

Darüber hinaus verwirklicht der Caravan als System die Idee einer autonomen Architektur als einer nicht mit der Erde verbundenen unabhängigen Gebäudeeinheit. So erscheint er in Bereichen der konstruktivistischen und metabolistischen Architektur massenhaft als standardisierte Zelle oder Wohnkapsel innerhalb von Gebäuden und urbanen Organismen, in deren räumlicher Dynamik eine bauliche Entsprechung gesucht wird zu den komplexen Wechselbeziehungen von Mensch, Wachstum und Wandel. Die Ablösung des mechanistischen Prinzips durch den Vorgang der medialen Vernetzung führt zu einer anderen Wahrnehmung von Raum. Die Allgegenwart und simultane Verfügbarkeit des neuen Mediums heben räumliche Distanz scheinbar auf. Gleichzeitig entwickelt sich neben dem medialen Raum ein abstrakter Raum.

Die vorliegende Arbeit begreift diese Entwicklung als einen skulpturalen Vorgang. Der Caravan als Modell menschlicher Handlungsform wird aus seiner bildhaften Erscheinung und Funktion gelöst. Er wird als Gegenstand und Raum in fragmentarische Einheiten zerlegt und als neues System reorganisiert. Dieser methodische Umbau seiner Substanz verweist formal und inhaltlich auf die veränderbare Wirklichkeit von Raum als Wahrnehmung. 

Formalhaut, 1987

 

 

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