Ihr Warenkorb ist leer.
Der Artikel
wurde dem
Warenkorb hinzugefügt.
Die Besenstücke Ottmar Hörls bilden eine innovative Erweiterung des Monochroms, dessen Schöpfung auf das Jahr 1915 zurückgeht. Mit Kasimir Malewitschs Schwarzem Quadrat erreichte die im Kubismus begonnene Abstraktion ihren Höhepunkt. Das erste vollständig einfarbige, also monochrome Gemälde (altgriech. monos = „einzig" und chroma = „Farbe") wurde zu einer Ikone der Malerei des 20. Jahrhunderts. Diese Malweise mit dem Ziel maximaler Konzentration und Reduktion führte der Franzose Yves Klein 1955 mit seinen ultramarinblauen Bildern weiter.
Seit 1991 setzt sich auch Ottmar Hörl mit dem Konzept des Monochroms auseinander: „Was mich bei einem Monochrom immer gestört hat, ist die fehlende Tiefe – [...] auf Leinwand ist es nur eine hauchdünne Fläche. Was mich interessiert, ist die sinnliche Präsenz eines Monochroms, dass es Tiefe hat!" Als Antwort kreiert der Künstler 1991 erstmals ein Besenstück. Mit diesen Skulpturen möchte Ottmar Hörl untersuchen, ob sich aus dem alltäglichen Gegenstand des Besens Kunstwerke ableiten lassen. Er schafft mit ihnen dreidimensionale Bilder, die seine Idee von Malerei repräsentieren und, vor allen Dingen, das erste dreidimensionale Monochrom der Welt darstellen.
Zu den Besenstücken gehören auch die Springenden Punkte. Der springende Punkt, das Entscheidende, das Ausschlaggebende, also der Punkt, um den sich alles dreht, ist eine sehr philosophische und individuelle Frage. Der springende Punkt ist für jeden Menschen ein anderer und lässt sich nicht durch allgemeingültige Regeln definieren. Ottmar Hörl lässt in seiner Grundgesinnung, die sich in seinem Gesamtwerk widerspiegelt, viele Meinungen zu und will den Menschen keine endgültige Lösung vorgeben, so wie es seiner Ansicht nach auch in der Skulptur und Malerei nicht „die eine Lösung" gibt.
©Elena Then/Galerie Bode, Nürnberg