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Angeregt von dem Werk „Eine Cobra Gruppe“ (1964), aus der hauseigenen Sammlung Peter und Gudrun Selinka, widmet das Kunstmuseum Ravensburg dem Tier eine große Sommerausstellung. Unter dem Titel „We Love Animals“ nimmt das Kunstmuseum aus kulturwissenschaftlicher Perspektive anhand von über 100 Werken die Mensch-Tier-Beziehung vom 18. Jahrhundert bis heute in den Blick. Da die historischen und aktuellen Tierbilder immer auch Ausdruck ihres sozialen und gesellschaftlichen Entstehungskontextes sind, haben unterschiedliche Epochen auch verschiedene Bilder vom Tier hervorgebracht. So überrascht es nicht, dass sich ganz aktuell auch die Rückkehr des Wolfes nach Europa in der Gegenwartskunst spiegelt.
Mit dem Projekt „Wölfe in der Stadt“ hat der international renommierte Künstler Ottmar Hörl eine ortspezifische Installation entwickelt, die das aktuelle Thema – nämlich die Rückkehr der Wölfe – in Form von seriellen Wolfsskulpturen aufgreift. Einhundert Wölfe haben das Terrain am „Veitsburghang“ erobert und spähen von oben auf die mittelalterliche Stadt. Die Ansammlung der Wölfe, als raumgreifende Setzung im öffentlichen Raum, verkörpert metaphorisch die aktuelle Annäherung von Mensch und Wolf und übersetzt diese in ein eindrucksvolles Bild.
Wie im realen Leben, in dem Wolf und Mensch sich erneut begegnen, sind auch Hörls Kunstwölfe aus dem Schutzraum Museum entlassen, im Freien aufgestellt und damit unseren Reaktion ausgesetzt. Sie als Besucher und Spaziergänger sind eingeladen, das atemberaubende Bild auf sich wirken zu lassen und über die Projektionen des Menschen auf den Wolf zu reflektieren. Denn unsere von der Volkskultur geprägten Vorstellungen vom bösen, gefräßigen und grausamen Wolf sind auch mitgeprägt von eigenen Ängsten und verstellen den Blick auf die reale Lebenssituation des Tieres. (Text: Dr. Nicole Fritz, Direktorin Kunstmuseum Ravensburg)
Fotos: Eva Schickler, Wynrich Zlomke / Kunstmuseum Ravensburg