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Seit dem 15. September, der Ausstellungseröffnung von "Souvenir, Souvenir?!", kann sich der Besucher einen ganz neuen Blick auf den Dom St. Peter in Regensburg verschaffen: er kann ihn in die Hand nehmen, ihn schwenken und ihm aufs Dach blicken. Und sich fragen, ob das, was da in vier Farben in Erscheinung tritt, wirklich ein Souvenir ist... Die Ausstellung läuft noch bis zum 29.September auf dem Neupfarrplatz in Regensburg.
Die Betrachter auf dem Regensburger Neupfarrplatz sind gefordert: Ottmar Hörls Kunst in diesem öffentlichen Raum lädt die Besucher zur Teilhabe an der Installation ein und fordert sie heraus zu Diskussionen, zum Kunstanfassen und Be-Greifen. In der aktuellen Ausstellung wird private Erinnerungskultur öffentlich thematisiert, wie es der Titel „Souvenir, Souvenir?!“ schon andeutet; bedeutet doch das französische Wort „souvenir“ „Erinnerung“.
Ottmar Hörl eröffnet mit seiner neuen Installation einen Raum zwischen dem gotischen Bauwerk St. Peter und seiner Vermarktung als Andenken. Mit 150 farbigen Domplastiken aus Kunststoff, akkurat angeordnet in einem 15 Meter langen und 3 Meter hohen Regal und 100 weiteren Skulpturen in der Galerie Madesta, wird das Bauwerk ganz neu erfahrbar: Größer als gängige Souvenirs, haben die Plastikskulpturen Modellcharakter. So können die Betrachter Details der gotischen Architektur ganz anschaulich erfahren, ertasten und in Augenschein nehmen: Die Türme, Strebebögen, Fialen und Widerlager – alle Charakteristika der Gotik. Was sonst nur eine Drohne sieht, wird nun durch die Skulpturen für den Betrachter sichtbar. Durch diesen ungewöhnlichen Blickwinkel werden die Plastiken auf ganz neue Art Botschafter der Stadt Regensburg.
Allerdings sind diese „Botschafter“ trickreich: sie spornen den Betrachter an, etwas weiter zu denken als nur in Begriffen von „Original“ und „Modell“. So sind die Exponate in den Regalen serielle Kunstwerke, die nicht nur ein Echo des originalen Bauwerks und seiner 150jährigen Türme, sondern auch Teil einer einzigartigen Kunstaktion sind.
Damit gehen die Skulpturen weit über die Funktion von „Andenken“ oder „Modellen“ hinaus und beanspruchen einen Originalitätscharakter ganz anderer Art für sich als das einzigartige Bauwerk St. Peter:
Die Originalität der Plastiken liegt darin, dass sie Teil eines offenen Gesamtkunstwerks sind, bei dem sich der Künstler nur als impulsgebenden Gesprächspartner versteht, der – ganz nebenbei – neue Ansichten im Raum eröffnet.
zur Website Galerie Madesta
zur Website der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg
Fotos: Eva Schickler